EMDR
aus fachlicher Perspektive

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EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprozessing)

 

EMDR ist eine von der Bundesärztekammer sowie international anerkannte spezialisierte Therapieform zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen.


Bei einem Trauma kann es geschehen, dass das Gehirn mit der Verarbeitung von zu vielen massiven und bedrohlichen Eindrücken und Gefühlen überfordert ist. Einzelne Bereiche des schrecklichen Erlebens, wie Körperempfindungen, Gefühle, Alarmgedanken etc., bleiben quasi auf einer unteren Verarbeitungsebene stecken und werden nicht weiter im Großhirn verarbeitet. Dadurch kann die typische Symptomatik einer posttraumatischen Belastungsstörung » entstehen.


Durch EMDR können Sie die blockierte Erinnerung wieder lösen, einer Verarbeitung zuführen und eine Vernetzung mit zur Bewältigung hilfreichen Erfahrungen und Informationen möglich machen.


Zu Beginn steht eine ausführliche Diagnostik und die intensive Vermittlung von Stabilisierungs-, Distanzierungs-, und Selbstberuhigungstechniken sowie die Erarbeitung Ihrer Stärken, Ressourcen und Fähigkeiten. In der weiteren Therapie werde ich Sie bitten, sich Ihr persönliches Erlebnis mit dem jeweiligen Bild, Gefühl, Körpergefühl und dem begleitenden negativen Gedanken möglichst plastisch vorzustellen. Mit diesem inneren Erleben beginnt nun die sogenannte bilaterale (zweiseitige) Stimulation. Das bedeutet, dass Sie dann mit den Augen meinen Fingern folgen, die ich abwechselnd von links nach rechts bewege. Die wissenschaftliche Theorie hinter diesem Vorgehen ist u.a., dass so wechselseitig die rechte und linke Gehirnhälfte aktiviert wird, während Sie sich an das Trauma erinnern. Dadurch stellt sich allmählich eine Beruhigung Ihres limbischen Systems (dem Teil des Gehirns, der für die Gefühlsverarbeitung zuständig ist) ein, und gleichzeitig wird die bislang unverarbeitete Erinnerung ins Großhirn weitergeleitet, wo sie mit hilfreichem Wissen verbunden, neu strukturiert und damit integriert werden kann. Die bilaterale Stimulation kann auch durch tippende Berührungen oder Töne durchgeführt werden und wird solange fortgesetzt, bis die traumatische Erinnerung als nicht mehr so belastend empfunden wird.